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Vorsicht: Tiere!

Im Herbst ist Brunftzeit, und die Gefahr vom Wildwechsel auf deutschen Straßen nimmt rapide zu. Ich selbst habe sicherlich schon 20 Mal für Rehe scharf bremsen müssen, die mir in meiner bayerischen Heimat unversehens vor den Wagen gelaufen sind. Besonders in den frühen Morgenstunden zwischen fünf und acht Uhr sowie abends zwischen 17 und 22 Uhr ist das Wild auf Trab, und es empfiehlt sich, den Fahrbahnrand genau im Auge zu behalten. An Lichtungen, Waldrändern und Feldern ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Die rot-weißen „Wildwechsel“-Warnschilder kennzeichnen Gefahrenzonen, in denen nicht schneller als 60 bis 70 km/h gefahren werden sollte. Wer hier unterwegs ist, sollte auch stets genügend Abstand zum Vordermann halten, da dieser unvermittelt abbremsen könnte.

Kommt es zu einem Zusammenstoß mit Wild, muss der Fahrer die Polizei oder nächstgelegene Forstamt benachrichtigen. Die Unfallstelle ist abzusichern und zu markieren. Vorsicht: Niemals das verletzte oder tote Tier berühren! Es könnte krank sein. Und wer meint, dass er ein angefahrenes Reh mit nach Hause nehmen kann, der irrt: Dies erfüllt den Tatbestand der Wilderei. Der Schaden bei einem Zusammenstoß fällt meist verheerend aus. Ein 20 kg schweres Reh entwickelt bei einem Aufprall mit 100 km/h eine Masse von einer Tonne. Jedes Jahr kommt es in Deutschland durchschnittlich zu fast 200.000 solcher Unfälle mit zahlreichen Verletzten.

Die Dunkelziffer liegt laut Polizei wahrscheinlich höher. So tröstet es wenig, dass die Schadensregulierung im Falle eines Wildunfalls weit weniger dramatisch ist, als viele Autofahrer annehmen. Normalerweise kommt die Teilkasko-Versicherung für den entstandenen Schaden am Fahrzeug auf – vorausgesetzt, es handelt sich um so genanntes Haarwild. Hierzu zählen beispielsweise Rehe, Wildschweine oder Feldhasen, nicht aber Katzen, Kühe oder Schafe.

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